St. Galler Vertrauen nach geglückter Premiere

«Cashless» weiter auf Bewährungsprobe

Auch am Open Air St. Gallen 2014 werden die Besucher bargeldlos bezahlen. Das gaben die Veranstalter diese Woche bekannt. Für die meisten anderen Schweizer Festivals ist eine Umstellung aber (noch) kein Thema.
Erlebt eine Fortsetzung: der Chip im Festivalbändel des Open Air St. Gallen.
Erlebt eine Fortsetzung: der Chip im Festivalbändel des Open Air St. Gallen.
Mehrheitlich positiv seien die Feedbacks der Standbetreiber und des Publikums auf das «Cashless»-System mit den elektronischen Chips ausgefallen, teilte das Open Air St. Gallen vorgestern Mittwoch mit. Dies hätten Umfragen vor, während und nach dem Festival ergeben. Aus diesem Grund werden die Organisatoren an der 38. Ausgabe vom 26. bis 29. Juni 2014 am bargeldlosen Bezahlen festhalten, das dieses Jahr erstmals auf dem gesamten Gelände eingeführt worden war.

Die Rückerstattung der auf den Chips enthaltenen Geldbeträge sei ebenfalls erfolgreich über die Bühne gegangen. 83 Prozent der Chips wurden bereits im Sittertobel komplett entladen oder bar ausbezahlt und 14 Prozent über das Internet zurückgefordert. Drei Prozent der 30'000 Besucher stünde noch Guthaben zu. Dieses Geld kann noch bis zum Juli 2015 beansprucht werden, indem man den Bändel per Post an die Geschäftsstelle des Festivals sendet.

Zukunft des Chips auf dem Gurten ungewiss

Noch unklar ist derzeit die Lage beim Gurtenfestival. Diesen Sommer hatten die dortigen Organisatoren bekanntermassen ebenfalls den Versuch des bargeldlosen Bezahlens gewagt, aber wegen eines Softwarefehlers einen chaotischen Auftakt zu beklagen und erst am zweiten Festivaltag auf das System zurückgreifen können. Welche Konsequenzen daraus gezogen werden bzw. wie man auf dem Berner Hausberg kommendes Jahr bezahlen soll, wird momentan evaluiert. Für die vollständige Analyse brauche man noch etwas Zeit, sagte Promoter Phibe Cornu gegenüber openairguide.net und kündigt für Ende Oktober einen Entscheid an.

Bei denjenigen Schweizer Festivals, die den Umstieg auf die elektronischen Chips bis anhin noch nicht gewagt haben, ist der Tenor einhellig: Am Open Air Frauenfeld soll weiter das Bargeld regieren. Man werde aber die Entwicklung des «Cashless» verfolgen. Ähnlich tönt es aus dem Berner Oberland. Das Greenfield beobachtet ebenfalls den Markt. Zumindest für die nächste Austragung ist keine Änderung vorgesehen. Eine Umstellung könnte irgendwann durchaus ein Thema werden, diese müsse dann aber «absolut besucherfreundlich sein», so Sprecherin Aviva Gottheil.

«Passt nicht zu Gampel»

Gespannt auf noch mehr Erfahrungswerte anderer Festivals ist man beim Open Air Lumnezia, wo die anstehende 30. Ausgabe aber traditionell mit Bargeld bestritten wird. Einzig am Open Air Gampel geniesst die Technologie wenig Kredit. «Das System überzeugt uns nach wie vor nicht und passt nicht zu Gampel», sagt Mediensprecher Olivier Imboden.
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