Sophia Kennedy in St. Gallen

Auf dem quer durch die Bank belobhudelten neuesten Album des Housevirtuosen DJ Koze singt sie zwei dunkle Songs. Der eine handelt vom Scheitern (irgendwie), der andere vom Verschwinden (der Liebe, oder so). Wie die songtitelgebende Gondel sind bei Kennedy der Text und der Sound zwar immer in Bewegung nach vorne und doch bleibt so einiges im Schwebezustand – getragen von präziser Alltagswahnsinn-Beobachtung, fiktive Filmstills hervorrufender Poesie und einer (vermutlich) in der Subkultur geschulten Freude an der (ultra subtilen) ironischen Brechung. Die zwischen den beiden Musikhauptstädten Hamburg und Berlin pendelnde Sängerin wandelt trittsicher auf dem schmalen Grat zwischen dem verschroben-wackligen Pophit und dem poppigen Pophit. Dafür sorgt seit ihrem Debüt der Musiker und Produzent Mense Reents an ihrer Seite (Die Goldenen Zitronen, Die Vögel, Egoexpress, Stella). Und so ist der Albumtitel des im Mai erschienenen Albums selbstverständlich keine erotische Koketterie, die sich dann mal in den Bestenlisten von Musikzeitschriften frech liest. «Squeeze Me» ist viel eher ein bodenständiges und vergnügtes Zerrbild dessen.

Quelle: Petzi