Für ihren seit Wochen ausverkauften Auftritt gestern in Zürich hat das Trio zumindest schon einmal die Stadionshow im Kleinformat mitgebracht. Dick wird aufgetragen: Eine spektakuläre Lichtanlage, die beiden ehemaligen Oceansize-Mitglieder Vennart und «Gambler» als (angekleidete) Live-Verstärkung, satter und gut abgemischter Sound, mehrere teils hinter Verstärkern versteckt sitzende Roadies auf der Bühne und natürlich eine auf den Punkt eingespielte und wie üblich mit nacktem Oberkörper agierende Band rund um den omnipräsenten Sänger Simon Neil.
Rauschende Blitze
Gut anderthalb Stunden sind vorbei, als Schlagzeuger Ben Johnston nach getaner Arbeit seine zehn Drumsticks in die Meute wirft und das Deckenlicht im X-Tra nach einem Schlussfurioso mit «Mountains» und «Stingin Belle», das die Zuschauer im vorderen Bereich komplett hat ausrasten lassen, wieder angeht. Es blitzt in den Augen, es pfeift in den Ohren. Das imposante Konzert mit seinen mächtigen Gitarrenwänden und den druckvollen Rockhymnen hat auch ausserhalb der pogenden Menge körperliche Spuren hinterlassen.Die angeschlagenen Augen entstammen den drei üppig ausgestatteten Scheinwerferreihen, die im Bühnenhintergrund montiert und nahezu ununterbrochen auf Hochfrequenz im Einsatz sind. Getoppt werden sie lediglich einmal, als im elektronisch anmutenden Intro zu «Glitter And Trauma» das zuckende Lichtgewitter noch eine weitere Steigerung erfährt. Als würde es nicht schon ausreichend blitzen und blenden, hantieren Neil und Bassist James Johnston da zusätzlich noch mit portablen Strobos. Im britischen Fernsehen hätten sie dafür wohl vorgängig einen Warnhinweis für Epileptiker schalten müssen.