Nach Ticketchaos

Entwarnung: Open Air St. Gallen 2014 doch noch nicht ausverkauft

Hoffnungsschimmer für Fans des Open Air St. Gallen, die beim gestrigen Vorverkauf leer ausgegangen sind: Die Anzahl fehlerhafter Mehrfachbestellungen soll deutlich höher sein als bisher angenommen.
Für das Open Air St. Gallen 2014 werden nochmals Tickets in den Verkauf gelangen.
Für das Open Air St. Gallen 2014 werden nochmals Tickets in den Verkauf gelangen.Photo: Pierre Lippuner
Das Open Air St. Gallen hatte gestern Abend bei der Bekanntgabe des rekordmässigen Vorverkaufs - knapp 30'000 Tickets sollen innerhalb von 14 Stunden verkauft worden sein - bereits angedeutet, dass es bei einem der Ticketanbieter durch Verzögerungen beim Versand der eMail-Bestätigungen zu mehrfachen Doppelbuchungen gekommen sei.

So hatte, wer seine Tickets im festivaleigenen Webshop bezogen hatte, mehrere Anläufe bis zur erfolgreichen Einkaufsabwicklung benötigt, um Stunden später dann von doch noch eintreffenden, weiteren Bestellbestätigungen «überrascht» zu werden.

Versehentlich acht Mal mehr Tickets bestellt

Dieses fehlerhafte Prozedere hat nun laut Nachforschungen von Radio FM1 umfangreichere Ausmasse angenommen als ursprünglich vermutet, wie der St. Galler Sender heute mitteilte. Eine von etlichen Hörerinnen meldete, dass sie infolge mehrerer erfolglos verlaufenen Bestellungen abends anstelle der eigentlich geplanten drei Tickets plötzlich eMail-Bestätigungen über insgesamt 24 (!) eingekaufte Billette erhalten hatte.

Festivalsprecherin Sabine Bianchi bestätigte gegenüber FM1 die Problematik. In den kommenden Tagen müssten nun sämtliche Doppelbuchungen aussortiert und die genaue Anzahl der davon betroffenen Tickets eruiert werden, die zu einem späteren Zeitpunkt - zusammen mit den nicht fristgerecht bezahlten Bestellungen - wieder in den Verkauf gelangen würden. Innerhalb der kommenden zwei Wochen will das Open Air St. Gallen über die Anzahl noch verfügbarer Festivalpässe und den «zweiten» Vorverkaufstermin informieren.

Zu grosser Aufwand für Personalisierung

Gestern im Internet gross aufgekommenen Forderungen nach personalisierten Tickets erteilte Bianchi im gleichen Zug eine (erneute) Absage. Für ein «kleineres» Festival sei der Aufwand für eine solche Lösung schlichtwegs zu gross, den in Europa bis anhin vor allem riesige, regelmässig innert wenigen Stunden ausverkaufter Festivals wie das Glastonbury (über 120'000 Tickets), das Tomorrowland in Belgien (ca. 180'000) oder seit diesem Sommer das wohl bekannteste Metalfestival, Wacken (75'000), auf sich nehmen.

Nichtsdestotrotz wird man sich in St. Gallen angesichts der jüngsten Umstände weitere Gedanken über die zukünftige Vorverkaufsstrategie machen (müssen). Zumindest ein Anfang Jahr von Cyrill Stadler, Vizepräsident des Open Air-Verwaltungsrates, gegenüber dem St. Galler Tagblatt vorgebrachtes Argument («Personalisierte Tickets können sich nur jene Festivals leisten, die im Voraus sicher wissen, dass sie auf jeden Fall ausverkauft sein werden») wird aller Voraussicht nach weiter an Überzeugungskraft verlieren.

Es ist nämlich davon auszugehen, dass in Anbetracht der vorhandenen Nachfrage auch die ein zweites Mal in den Verkauf gelangenden Tickets für das 38. Open Air St. Gallen vom 26. bis 29. Juni 2014 frühzeitig vergriffen sein werden. Es wäre die neunte «Ausverkauft»-Meldung für das Ostschweizer Festival innerhalb der letzten 13 Jahre.

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