Nach monatelangem Schweigen – auch mehrere konkrete Nachfragen bei den Organisatoren wurden entweder vertröstend beantwortet oder vollends ignoriert – ist seit diesem Wochenende aber klar: 2017 findet kein Allmend Rockt statt. Dies bestätigte Veranstalter Rico Fischer der «Zentralschweiz am Sonntag». Es sei zumindest jedoch gut möglich, dass es 2018 wieder ausgetragen werde.
Prominente Gerüchte damit hinfällig
Mit der Absage lösen sich somit auch die prominenten Gerüchte in Luft auf, die in den vergangenen Wochen rund um das Allmend Rockt aufgekommen waren. So brachten lokale Medien bereits im Sommer ein Engagement Metallicas in Spiel, das aufgrund verschiedenster Umstände bis dato absolut als denkbar eingestuft werden konnte – und zwar aus folgenden Gründen:• Die US-Metalband veröffentlicht in diesen Tagen ihr zehntes Studioalbum namens «Hardwired... To Self-Destruct», das natürlich entsprechend betourt werden wird.
• Die Formulierung der Ankündigung zweier Europa-Shows für Kopenhagen im kommenden Februar wurde seitens Metallica so geäussert, dass sie Raum für Spekulationen über allfällige Sommerkonzerte offen liess.
• Das Allmend Rockt 2016 kam im Rahmen des «Sonisphere» zustande. Die Konzerte von Metallica wurden in den vergangenen Jahren stets ebenfalls anlässlich dieser europaweiten Festivalserie durchgeführt. Und: Schweizer Veranstalter der Sonisphere-Reihe ist GoodNews – also diejenige Konzertagentur, die bereits für die diesjährige Ausgabe des Allmend Rockt mitverantwortlich zeichnete.
Wien-Luzern hätte sich erneut angeboten
Als weiterer potenzieller Headlinerkandidat hatten sich zuletzt ebenso Die Toten Hosen herauskristallisiert. Campino & Co werden Anfang Juni 2017 bei Rock am Ring und Rock im Park bzw. am Rock in Vienna gastieren.Dabei hatte allem die Ankündigung ihres Auftritts in Österreich aufhorchen lassen. So wird das Rock in Vienna vom deutschen Grossveranstalter DEAG durchgeführt, bei dessen Schweizer Ableger es sich wiederum um Good News handelt. Ebendiese Zusammenarbeit ebnete dieses Jahr bereits die Engagements von Rammstein und Iron Maiden, welche am ersten Juni-Wochenende 2016 sowohl in Wien als auch in Luzern auftraten.
Profitiert nun das Greenfield?
Vom Rückzug des Allmend Rockt könnte nun das Greenfield in Interlaken profitieren – zum Beispiel im Hinblick auf Die Toten Hosen, deren bestätigte Festivalauftritte sich in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Greenfield 2017 befinden.Erste Priorität hierzulande dürfte für die deutsche Band zwar ein Nachholauftritt am Open Air Gampel bedeuten, wo sie 2015 krankheitsbedingt kurzfristig absagten. Ihre bis heute bekannten Tourdaten lassen aber nicht wirklich darauf schliessen, dass im August noch weitere Termine folgen könnten. Gegen ein Engagement in Interlaken spricht dagegen, dass dieses ergo eigentlich schon längst hätte angekündigt werden können bzw. sogar sollen.
Green + Green?
Topkandidat fürs Greenfield ist und bleibt somit ein anderer Headliner, in dessen Fall die ausbleibende Ankündigung absolut Sinn macht: Green Day sind kommenden Juni auf ausgiebiger Festivaltour in Europa unterwegs, bereits für die mit dem Greenfield verbandelten Southside/Hurricane in Deutschland bestätigt und dürften aufgrund einer Show im Londoner Hyde Park am Wochenende des Open Air St. Gallen für selbiges aus dem Rennen sein.Sehr für einen Auftritt im Berner Oberland spricht weiters, dass Green Day am selben Wochenende am französischen Download Festival in Paris spielen, nicht aber bei dessen Mutterfestival in England, das seine Headliner bereits veröffentlicht hat.
Bis zu einer allfälligen Bekanntgabe ist allerdings wohl noch etwas Geduld gefragt. Solange das Konzert von Green Day im Januar 2017 im Hallenstadion nämlich nicht ausverkauft ist, wird die US-Band keinen Schweizer Festivalauftritt voreilig bekanntgeben.
Mit blink-182, Biffy Clyro und Linkin Park – zuletzt 2014 in Interlaken zu Gast – sind im übrigen weitere valable Headlinerkandidaten fürs Greenfield im selben Zeitraum unterwegs.