Unknown Mortal Orchestra in Zürich
Mittwoch, 29. Juni 2016
Mascotte
[Kapazität: 500]
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Tickets
keine Angabe
Beginn
20:00
Türöffnung: 19:30
Pressetext
Ruban Nielson umarmt die Welt. Die Menschen, die Tiere. Die Natur, den Himmel, die Gewässer und die Berge. Die schönen Landschaften. Die Musik. Die Liebe. Selbst in den manchmal nicht ganz so schönen Zwischensequenzen dieses Spielfilmes namens Leben findet er eine gewisse Ästhetik, wandelt sie ins Positive, den eben noch hässlichen Grauton taucht er in leuchtendes Rot, durchdringendes Blau, kraftspendendes Gelb, beruhigendes Grün. Das war nicht immer so: Vor gut zwei Jahren, als Nielson in seiner Funktion als Kopf, Herz und Stimme hinter Unknown Mortal Orchestra deren schlicht "II" betiteltes zweites Album veröffentlichte, ging es vor allem um Einsamkeit, um Partnerlosigkeit und um das Gefühl, selbst in einem mit Menschen überfüllten Raum alleine zu sein. Auf "Multi-love", seinem dritten Streich, regiert das Herz nun endlich über die Gespenster im Kopf.
Soundtechnisch geht es dabei zu wie eh und je. "Aus der Zeit gegrätscht" befand der geschätzte Kollege Holtmann beim letzten Album schon in der Überschrift, auf dem neuen Album vollführt Nielson scheinbar einen mehrbeinigen Spagat zwischen verschiedenen Ären der Popmusik. Da wäre der Ausflug in die späten Siebzigerjahre mit "Can't keep checking my phone", einer synthiegeladenen Tanznummer mit ordentlich Bass und Rhythmus. Oder der soulige Titeltrack, dessen süßlich-traurige Melancholie auch gut zu den Achtzigern gepasst hätte. Nielsons Herz, das wird hier schnell klar, braucht auch auf "Multi-love" das eine oder andere Pflaster: "It's not that this song's about her / Most songs are about her", singt er und deutet an, dass die liebestrunkene Beziehung nicht gerade glücklich endete. Oder handelt es sich bei der genannten Person doch um das Kind zweier Liebender? So oder so: Der Verweis auf eine waschechte Rockstar-Situation mit "Checked into my heart / And trashed it like a hotel room" packt noch eine gute Portion Drama obendrauf.
Vom funky-psychedelischen Lo-Fi in "Like acid rain" geht es zum geradezu verführerischen R'n'B von "The world is crowded", das – nicht nur dank seiner halluzinogenen Wirkung – direkt aus den Swingin' Sixties zu kommen scheint. Mit üppiger Rhythmusgruppe im Rücken fühlt sich Nielson hier offensichtlich wohl und fragt, sicher nicht ohne Augenzwinkern, "Did your doctor prescribe me?", während sich im Hintergrund vier dicke Wände aus Synthesizern um das vermeintlich längst vorgewärmte Bett aufbauen. Getreu dem Gedanken, dass man am besten mit einer Neuen über die Alte hinwegkommt, kämpfen Unknown Mortal Orchestra auf "Multi-love" für Zweisamkeit. "Necessary evil" erinnert dabei stellenweise an das selbstbetitelte Debüt, wenn trotz spärlicher Instrumentierung Platz für eine Orgel und ein paar Bläser geschaffen wird, und Nielson sich gemütlich schunkelnd direkt in die Gehörgänge croont. Im siebenminütigen Abschlusstrack "Puzzles" findet dann endgültig zusammen, was auch zusammen gehört: Die Sounds des ersten und des zweiten Albums werden genutzt, um auf dem dritten zu einer gelungenen Mischung aus Psychedelic-Pop, Soul und Alternative zu verschmelzen. Das läuft nicht immer reibungslos, manchmal sogar recht holprig und kratzig, letztlich aber immer stark. Nielson wechselt hier zwischen lieblichem Gesang und aufrüherischem Geschrei – und das alles im Zeichen der Liebe. Da klopft das Herz doch gleich noch etwas schneller.
Soundtechnisch geht es dabei zu wie eh und je. "Aus der Zeit gegrätscht" befand der geschätzte Kollege Holtmann beim letzten Album schon in der Überschrift, auf dem neuen Album vollführt Nielson scheinbar einen mehrbeinigen Spagat zwischen verschiedenen Ären der Popmusik. Da wäre der Ausflug in die späten Siebzigerjahre mit "Can't keep checking my phone", einer synthiegeladenen Tanznummer mit ordentlich Bass und Rhythmus. Oder der soulige Titeltrack, dessen süßlich-traurige Melancholie auch gut zu den Achtzigern gepasst hätte. Nielsons Herz, das wird hier schnell klar, braucht auch auf "Multi-love" das eine oder andere Pflaster: "It's not that this song's about her / Most songs are about her", singt er und deutet an, dass die liebestrunkene Beziehung nicht gerade glücklich endete. Oder handelt es sich bei der genannten Person doch um das Kind zweier Liebender? So oder so: Der Verweis auf eine waschechte Rockstar-Situation mit "Checked into my heart / And trashed it like a hotel room" packt noch eine gute Portion Drama obendrauf.
Vom funky-psychedelischen Lo-Fi in "Like acid rain" geht es zum geradezu verführerischen R'n'B von "The world is crowded", das – nicht nur dank seiner halluzinogenen Wirkung – direkt aus den Swingin' Sixties zu kommen scheint. Mit üppiger Rhythmusgruppe im Rücken fühlt sich Nielson hier offensichtlich wohl und fragt, sicher nicht ohne Augenzwinkern, "Did your doctor prescribe me?", während sich im Hintergrund vier dicke Wände aus Synthesizern um das vermeintlich längst vorgewärmte Bett aufbauen. Getreu dem Gedanken, dass man am besten mit einer Neuen über die Alte hinwegkommt, kämpfen Unknown Mortal Orchestra auf "Multi-love" für Zweisamkeit. "Necessary evil" erinnert dabei stellenweise an das selbstbetitelte Debüt, wenn trotz spärlicher Instrumentierung Platz für eine Orgel und ein paar Bläser geschaffen wird, und Nielson sich gemütlich schunkelnd direkt in die Gehörgänge croont. Im siebenminütigen Abschlusstrack "Puzzles" findet dann endgültig zusammen, was auch zusammen gehört: Die Sounds des ersten und des zweiten Albums werden genutzt, um auf dem dritten zu einer gelungenen Mischung aus Psychedelic-Pop, Soul und Alternative zu verschmelzen. Das läuft nicht immer reibungslos, manchmal sogar recht holprig und kratzig, letztlich aber immer stark. Nielson wechselt hier zwischen lieblichem Gesang und aufrüherischem Geschrei – und das alles im Zeichen der Liebe. Da klopft das Herz doch gleich noch etwas schneller.

Über Unknown Mortal Orchestra
Herkunft
USA
