Die Vorschau

Der zweite Anlauf mit diversen Neuerungen - heute startet das Zürich Openair 2012

Nach zwei Jahren Pause wagt sich heute das Zürich Openair an seine zweite Ausgabe. Vieles hat sich auf dem Gelände geändert, das spektakuläre Line-Up ist geblieben. Ein Überblick, was die Besucher neu erwartet.
Alles bereit fürs Zürich Openair 2012
Alles bereit fürs Zürich Openair 2012Photo: zVg., Zürich Openair
Es sieht derzeit nicht so aus, als ob das Zürich Openair in diesem Jahr erneut mit den Regen- und Schlammmassen von 2010 zu kämpfen haben dürfte. So sind zumindest die aktuellen Wetterprognosen zu deuten. Abgesehen von nächtlichen Wärmegewittern und Regenschauern den Samstag hindurch sollten grössere, durchgehende Niederschläge ausbleiben. Nach 25 Grad am Donnerstag und Freitag sehen zudem die Temperaturen am Samstag und Sonntag mit knapp 20 Grad durchwegs angenehm aus.

Vier Mal mehr Boden verlegt

Die Veranstalter haben für das neuerdings viertägige Festival einige Anstrengungen unternommen, um das Gelände auch bei schlechterem Wetter besser unter Kontrolle zu haben. So wurde die Wiese grossflächig mit Plastik- und Metallplatten sowie Holzplanken bedeckt. Der extra aus Holland angelieferte Holzboden wurde bei allen Zugängen, den Flächen vor den Bühnen und rund um die Essensstände und Bars ausgelegt. Insgesamt sei dieses Jahr vier Mal mehr Boden verlegt worden als noch 2010, sagte Festivalorganisator Rolf Ronner dem Tages-Anzeiger. Und auch die in den vergangenen zwei Jahren neu angesäte Wiese verkrafte viel mehr Regen als der vorherige Acker, der dazumals zu einem regelrechten Sumpf verkommen war.

Das sind aber nicht die einzigen Neuerungen am Gelände für das Zürich Openair 2012. Als Antwort auf die Kritik über mangelhafte Orientierungsmöglichkeiten bei der Premiere wurden dieses Jahr auf dem Areal mehrere Infotürme und ein zentraler Informationspunkt aufgebaut und die Stände besser gekennzeichnet, wie Pressesprecher Jeff Baumann gegenüber openairguide.net erläutert. Dass sämtliche Bauten zudem in den festivaleigenen Blau- und Grüntönen gehalten sind, dürfte das Ganze visuell ebenfalls noch weiter aufpeppen. Allgemein hat man bei der diesjährigen Ausgabe mehr Wert auf solche Details gelegt. Auch mehr Komfort (beispielsweise durch eigene Wasserspülungen bei allen 180 Toiletten) und Ambiente (Wasserspiel mit Lounge auf dem Festival-Marktplatz) sollen den Besuchern den Aufenthalt auf dem Gelände möglichst angenehm gestalten.

Erwartet werden von den Veranstaltern an diesem Wochenende rund 60'000 Zuschauer. Mit dem Vorverkauf sei man zufrieden, so Baumann. Das Line-Up hat auch international Wellen geschlagen. Neben Besuchern aus weiten Teilen Europas (Italien, Frankreich, England & Co) würden gemäss Mediensprecher Baumann auch Gäste aus Russland und Kanada am Festival in Rümlang erwartet.

Skrillex erster Höhepunkt im neuen «Dance Circus»

Diese werden dabei dieses Jahr erstmals auch in den Genuss des «Dance Circus» kommen. Die für 5000-6000 Besucher konzipierte, auf den Seiten offene und mit vielen Lichtelementen ausgestattete Zeltbühne wird die Grosszahl der elektronischen Acts am Zürich Openair beherbergen. So wird bereits zum Festivalauftakt heute Donnerstag mit Skrillex ein echtes Highlight erwartet. Der amerikanische Dubstep-DJ wird dabei bei seinem allerersten Auftritt in der Schweiz nicht auf sein Podium in Form eines Raumschiffs verzichten.



Damit das Festival auch soundtechnisch den hohen Ansprüchen seiner Acts genügen kann, verfügt es über eine Musikanlage, die den höchsten technischen Standards entspreche. Diese Anlage sei denn auch mit ein Grund gewesen, weshalb es mit der Zusage der deutschen Elektro-Pioniere Kraftwerk geklappt habe, sagt Jeff Baumann. Nach längeren Verhandlungen, technischen Abklärungen wegen der komplexen 3D-Show der Band und mit etwas Glück hätte man diese spektakuläre Verpflichtung zustande bringen können. Am Zürich Openair bestreiten Kraftwerk nämlich ihren einzigen Auftritt in Zentraleuropa überhaupt. Und nur ums Geld ging es dabei nicht. Wie Organisator Ronner gegenüber dem Tages-Anzeiger verriet, ist das Düsseldorfer Kollektiv nicht die teuerste Band am diesjährigen Festival. (Vermutung: The Killers oder Skrillex dürften heuer am meisten Gage einkassieren.)

Wunschliste mit Foo Fighters und The Raconteurs

Gerne hätten die Veranstalter dieses Jahr auch Franz Ferdinand in Rümlang zu Gast gehabt. Die schottische Indie-Rockband hatte sich aber für die gleichzeitig stattfindenden Musikfestwochen in Winterthur entschieden. Ebenfalls hoch oben auf der Wunschliste figurieren laut Mediensprecher Baumann die vergangene Woche in Gampel aufgetretenen Foo Fighters oder The Raconteurs, eines der Bandprojekte von Jack White. Mit seinen über 50 bestätigten Bands braucht sich das Zürich Openair aber in Sachen Attraktivität keineswegs zu verstecken. Ob The Killers, The Shins oder Lykke Li heute Donnerstag, The Chemical Brothers (DJ Set), 2 Many DJs oder The Prodigy morgen Freitag, Kraftwerk, Bloc Party, Mogwai & Co am Samstag oder zuguterletzt Hot Chip, Die Fantastischen Vier Unplugged und First Aid Kit am abschliessenden Sonntag: das Line-Up verfügt über viel Anziehungskraft für Indie- und Elektrofans. Den Überblick und Zeitplan über alle bestätigten Bands am Zürich Openair 2012 findest Du hier.



Dank der Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln liegt auch für Kurzentschlossene ein Abstecher ans Festival nach Rümlang noch drin. Tickets sind weiterhin in allen Kategorien bei Starticket erhältlich. Im Ticketpreis inbegriffen ist zudem die Fahrt mit Bahn, Tram und Bus im Zürcher Verkehrsbund und auch - und das sei explizit erwähnt - der Nachtzuschlag für die späte Heimkehr.
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