Von QOTSA bis Muse

Nicht immer nach Plan, aber mit grossem Erfolg - Ein kurzer Blick zurück auf Greenfield, B-Sides, Muse & Co

Von Gewittermagneten, Rekorden, Helikoptern und Spektakeln: ereignisreich verlief das abgelaufene Festival- und Konzertwochenende. Kurze Rückblicke auf Greenfield, B-Sides, Stars Of Sounds Murten und Muse.
Am Greenfield 2013 waren soviele Besucher wie noch nie.
Am Greenfield 2013 waren soviele Besucher wie noch nie.Photo: zVg., Greenfield Festival

Greenfield: QOTSA als Wettergötter


Spielen die Queens Of The Stone Age am Greenfield, dann gewittert es in Interlaken. Das lässt sich seit dem Wochenende als Regel bezeichnen. Im Gegensatz zur Festivalpremiere vor acht Jahren musste die Band um Josh Homme - am Mittwoch, 06. November 2013 übrigens in der St. Jakobshalle in Basel zu Gast - immerhin dieses Mal ihren Auftritt nicht absagen.

Insgesamt durften die Veranstalter eine friedliche und erfolgreiche Ausgabe mit einem neuen Zuschauerrekord konstatieren, die einzig von reihenweisen Taschendiebstählen im Gedränge vor dem Bühnengraben und einer dreiviertelstündigen Verzögerung wegen technischer Probleme bei Ska-P ein wenig getrübt wurde. Bei grösstenteils besten äusseren Bedingungen verfolgten über 27'000 Fans pro Tag die Konzerte von mehr als 40 Bands. Das Show-Feuerwerk der Headliner Rammstein und das visuelle Lichtspektakel von The Prodigy fanden dabei besonders Anklang.

Nächstes Jahr feiert das Greenfield Mitte Juni seinen zehnten Geburtstag. Die Organisatoren sind gefordert, haben sich aber mittlerweile einen guten Namen in der Branche erarbeitet und sind dank dem grössten Festivalveranstalter Europas FKP Scorpio im Rücken bestens vernetzt. Gegenüber der «Jungfrau Zeitung» verriet Geschäftsleiter Thomas Dürr im Frühling bereits seinen Wunsch-Headliner fürs Jubiläum: Metallica.



B-Sides: geliebt und erfolgreich


Balthazar am B-Sides 2013
Balthazar mit dem krönenden Ende des B-Sides 2013. (Photo: Silvio Zeder)
Glückliche Veranstalter in der Innerschweiz: das B-Sides auf dem Krienser Sonnenberg verzeichnete ebenfalls Rekordbesuch. Knapp 4000 Zuschauer sorgten bei warmen Temperaturen und wenig Regen dafür, dass mit Donnerstag und Samstag zwei der drei Festivaltage ausverkauft waren. Die zahlreichen Liebeserklärungen in den sozialen Netzwerken, umjubelte Konzerte von Acts wie Sophie Hunger oder Balthazar im abwechslungsreichen Line-Up und die sympathische, liebevolle Präsentation des Festivals verheissen Gutes für dessen Zukunft und garantieren einen fixen Platz für das B-Sides in der Festivalagenda 2014.



Stars Of Sounds Murten: Krisenbewältigung aus dem Lehrbuch


Balthazar am B-Sides 2013
Malerische Atmosphäre am Murtensee: Stars Of Sounds Murten. (Archivbild: starsofsounds.ch)
Ungewohnt viel Medienpräsenz an diesem Wochenende für das Stars Of Sounds Murten im Kanton Freiburg. Innert weniger Stunden gab es zwei gewichtige Programmänderungen: Elton John musste wegen einer Erkrankung des Gitarristen sein Konzert auf heute Montag, 17. Juni 2013 verschieben. Der für solche Fälle vorgesehene Ersatzmusiker konnte infolge eines anderen Engagements nicht einspringen. Und dann sagte auch noch Bastian Baker am Samstagmittag kurzfristig seinen Auftritt aus gesundheitlichen Gründen ab.

Was tun als Veranstalter, wenn es innerhalb von zehn Stunden drei neue Bands zu finden gilt? Gegenüber Radio SRF nannte Festivalleiter Marc Zahnd «Glück, gute Kontakte und einen Helikopter» als wesentliche Gründe, warum mit Pegasus, Lunik und Micha Sportelli doch noch durchaus vernünftiger Ersatz aufgetrieben werden konnte. Den Helikopter hatte man beispielsweise benötigt, um Pegasus direkt von einem Grümpelturnier in Graubünden einzufliegen.

Dank der vorbildlichen Kulanz der Gemeinde Murten darf der idyllische Austragungsort an den Ufern des Sees, die Pantschau, länger als Festivalgelände genutzt werden. Und so soll dort heute Abend - nun halt mit zweitägiger Verspätung - der angestrebte, gelungene Ausklang mit Sir Elton John definitiv über die Bühne gehen.



Muse: Die unendliche (Erfolgs-)Geschichte


Balthazar am B-Sides 2013
Aufwendig inszeniertes Bühnenspektakel mit Muse im Stade de Suisse. (Photo: twitter.com/leetschi)
Und da stand am Samstag noch eine der meisterwarteten Stadionshows dieses Sommers auf dem Programm: Muse im Stade de Suisse in Bern. Mit 45'000 Zuschauern (natürlich) ausverkauft und die hohen Erwartungen grösstenteils erfüllt. Musikalisch bewegen sich Matt Bellamy & Co schon länger nicht mehr in den Sphären von Showbiz oder Origin Of Symmetry. Und auch wenn langjährige Fans der Band dieser Entwicklung in Richtung epischer, glatt produzierter Rockhymnen eher kritisch gegenüberstehen und die rohe Kraft früherer Konzerte missen, gibt der Erfolg dem Trio mehr als Recht. Denn Fakt ist: mit den unglaublich pompösen Shows und ihren unbestrittenen Live-Qualitäten zählen Muse zu den derzeit besten und gefragtesten Konzertbands auf der ganzen Welt. Auch das nächste Stadionkonzert in der Schweiz wird wieder innerhalb kurzer Zeit ausverkauft sein; das steht nach dem jüngsten Erfolg in Bern ausser Frage.
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