Variabel durch den Songkatalog
Wer den heissen Sommertag im fast vollen Stall 6 mit dem Auftritt der Gruppe um den begnadeten Singer-Songwriter Finn Andrews ausklingen liess, kam während 75 Minuten in den Genuss von facettenreichem Indie-Rock. Melodiöse Balladen und aufs Minimum reduzierte Solo-Zugaben mit der akustischen Gitarre wechselten sich mit krachendem Rock ab. Die Band spielte sich mit viel Intensität durch alle vier bislang erschienenen Alben.Ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen bedienten sich die teilweise bis zu sieben Musiker aus dem reichhaltigen Fundus an guten Songs, was bei der zwölften Show innert 13 Tagen, dem «day off» in unmittelbarer Aussicht und den üppig-warmen Temperaturen in der aufgeheizten Location nicht unbedingt zu erwarten war. Zu hören gab es Lieder aus Andrews' Anfängen («Vicious Traditions»), bei denen der Sänger selbst keine Antwort parat hatte, warum man sie lange Zeit nicht mehr performt hatte, Auszüge von «Nux Vomica» mit dem formidablen, wütenden Schlusssong «Jesus For The Jugular» bis hin zur aktuellen Single «Through The Deep, Dark Wood», einem treibenden Feuerwerk aus fünf Akkorden, das die Voraussetzungen für einen (lauten) Sommerhit locker erfüllt.