Fremde Hilfe als Stütze
50 erkenntnisreiche Minuten im gut besuchten Plaza in Zürich waren da vorbei. Im Anschluss lässt sich festhalten, dass das Potenzial beim New Yorker Duo, das auf der Bühne zum Quartett wird, zweifellos vorhanden ist. Dank Livebegleitung am Schlagzeug wirken die auf Platte teils gar glatten Produktionen etwas rauher, bekommen mehr Profil, was allerdings nicht allen gefällt.Offensichtlich wurde aber auch, dass innerhalb des Spannungsbogens an gutem Liedmaterial um «Bones», «Fantasy», «Dark Doo Wop», «Ash Tree Lane» und «Hurricane» die restlichen Songs nicht so richtig zünden. Der Einbau zweier Cover - neben LCD Soundsystem auch Patrick Wolf's «Time Of My Life» - in die Setlist erwies sich da schon mal als weiser Schachzug.
In Sachen Bühnenpräsenz müssen sich MS MR dank der offensiv-erfrischenden Art von Sängerin Lizzy Plapinger überhaupt nicht verstecken. Ein Schachbrett-Oberteil und mehrfarbig getönte Haare tragend, kennt die oft strahlende Plapinger von Anfang keine Berührungsängste mit dem Publikum und sucht während den Songs viel Blickkontakt im weiten Rund, ohne dabei die Kontrolle über ihre grossartige Stimme zu verlieren. Auch ihre ausserordentliche Freude über die für sie überraschend starke Resonanz der Band in der Schweiz kommt ehrlich rüber.