Die Blogosphäre hatte ganze Arbeit geleistet: Just in diesen Tagen ist die vier Songs umfassende Debüt-EP «Bikini Daze» der 25-jährigen Karen Marie Ørsted alias MØ erschienen. Und doch eilen der blonden Dänin die Vergleiche mit Grimes, Lana Del Rey und Konsorten schon lange Zeit voraus.

Ørsted ist eines der Beispiele, wie schnell es im heutigen Musikbusiness «dank» dem Internet gehen kann. In ihrer Heimat spielte sie einige kleine Shows, lediglich eine Handvoll Songs hatte die Dänin bei Soundcloud online gestellt. Irgendwann ging der Hype los - und nahm ein horrendes Tempo auf. Mit einem Majorlabel-Plattenvertrag in der Tasche standen für die dänische Newcomerin im Verlauf dieses Jahres bereits Auftritte an den beiden prestigeträchtigen Showcasefestivals SXSW in den USA und The Great Escape im englischen Brighton, wichtigen britischen Festivals (Reading/Leeds, Latitude) sowie bei der skandinavischen Elite (Roskilde, Oya, Hultsfred, Northside) auf dem Plan - ohne bis anhin überhaupt ein Album oder eine EP veröffentlicht zu haben.

Was steckt dahinter? MØ's kalt-klare Soulstimme bietet mehrere Facetten im elektropoppigen Balladengewand. Stilistische Wandlungsfähigkeit ist Trumpf, konkret einordnen lässt sich die Sängerin nicht wirklich. Bei der Zusammenarbeit mit Alleskönner Diplo («XXX 88») singt sie über einen Synthie-R'n'B-Beat mit Claps, Shouts und einer Ladung Brass-Horns. Das nagelneue «Never Wanna Know», wo Ørsted sich von einer ungewohnt verletzlichen Seite zeigt, hat einige Verblüffung in den Online-Musikblogs verursacht. Bei diesem Song sind es in der Tiefe hallende Glockenklänge, die das Fundament für klagende Lyrics («I never wanna know / the name of your new girlfriend») bilden.


Video: Youtube / MOMOMOYOUTHVEVO

Rund um ihre derzeitigen Supportshows in England für AlunaGeorge bzw. Mitte November bei Major Lazer in Skandinavien und Engagements an weiteren klangvolle Festivalsprungbrettern in Europa wie dem Iceland Airwaves oder dem Les Inrocks in Paris gesellt sich neben London (ausverkauft!), Brüssel und Berlin auch Zürich zum bevorstehenden Tourplan der Kopenhagenerin. Am Samstag, 09. November 2013 ist es der Papiersaal, der MØ für einen schweizexklusiven Auftritt beherbergen darf. Tickets können für 28 Franken bei Ticketcorner erworben werden, Konzertbeginn ist um 20:30 Uhr.

Den Auftakt bestreitet das St. Galler Duo Kaltehand & Natasha Waters. Ihr düsterer, bittersüss-geheimnisvoller Elektro-Pop erhielt bereits am Paléo Festival in Nyon oder am Open Air St. Gallen eine Plattform. Zwei Jahre sind seit dem Release des Debütalbums «Pages» mittlerweile vergangen, in Zürich dürften Sängerin Waters und Schlagzeuger Davide Rizzitelli den einen oder anderen neuen Song vorstellen.

openairguide.net verlost in Zusammenarbeit mit dem als Veranstalter fungierenden X-Tra 2x2 Tickets für die exklusive Show von MØ im Papiersaal. Der Link zum Wettbewerb befindet sich unten im Kasten. Einsendeschluss ist der Sonntag, 03. November 2013.