Auf alle Schultern verteilt
Ein grosses Stück des Kuchens darf sich das australische Quartett aber dennoch abschneiden. Denn der letzte Auftritt seiner aktuellen Europatour, den es gestern in der Schweiz absolvierte, hinterliess einen durchwegs positiven Gesamteindruck. Sängerin Hayley Mary überzeugte stimmlich in allen Lagen. Der aktive Sam Lockwood an der Gitarre, der sich auf der kleinen Bühne ab und an seinen Raum zur Entfaltung jeweils wieder kurz suchen musste, bildete den Gegenpol zur durchgehend sitzenden Keyboarderin Heather Shannon. Und zuguterletzt war es Nik Kaloper, dessen dynamisches Drumplay massgeblich daran beteiligt war, dass sich die Songs live nicht mehr so arg plastisch wie auf (der neuen) Platte anhörten. Kurz: Jeder hatte seinen Anteil am stimmigen Endresultat.In Form von «The Brink» und «Endless Summer» hatte sich von Beginn weg gezeigt, mit welch traumwandlerischer Sicherheit die ganz in Schwarz gekleidete und dunkel geschminkte Mary ihr Markenzeichen beherrscht. Wie sie die drei verschiedenen Stimmlagen von den flimmernd tiefen Regionen bis zum sirenenartigen Sopran kombiniert, macht sie gepaart mit ihrer Bühnenpräsenz und der zwischenzeitlich aufflackernden Tanzfreude zu einer idealen Frontfrau.
Sinnbildliches Finale
Songtechnisch gab es nicht viel zu bemängeln. Einzig das schlichte «Psychotherapy» befand sich als Zugabe etwas auf verlorenem Posten. Dem gegenüber schafften es selbst die ganz kitschigen 80er-Synthies keinen allzu störenden Einfluss zu nehmen und boten solide Abwechslung zu den zauberhaft in viel Hall davonfliehenden Gitarrenklängen. Mit dem grössten Hit «Easy To Love» als gefeiertem Abschluss beendeten The Jezabels nicht nur ihre Clubtour durch Europa, sie untermauerten auch noch einmal wortwörtlich, warum sie es als Liveband den Zuschauern nicht schwer machen, sie zu mögen.Switzerland! Awesome show. Thanks for coming. Here's our favourite #TheJezabelsLive pic from @argosasos on Instagram pic.twitter.com/9tVBPyRgTw
— the Jezabels (@thejezabels) 20. März 2014